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Social/Digital Media Is Making Me Sad?!

  • Autorenbild: Tim Overdick
    Tim Overdick
  • 31. März 2023
  • 9 Min. Lesezeit

Ich komme seit ein paar Jahren immer öfter an den Punkt, an dem ich mich frage, wie viel Social Media/Digital Media wohl zu viel ist? Gehe ich gerade raus vor die Tür, dann sehe ich ganz offensichtlich die Antwort, nicht selten werde ich von ihr sogar angerempelt. Sehe ich mir Menschen an, dann sehe ich Smartphones an jeder Ecke und ich komme mir beinahe vor wie in dem Film "ReadyPlayerOne", in dem alle Menschen in einer virtuellen Realität leben und die Realität um sie herum gar nicht mehr kennen. In dem Film wird’s natürlich sehr überspitzt dargestellt, doch wenn ich mich so umsehe, dann frage ich mich: Wie viel Realität nehmen die Menschen um sich herum noch wahr? Denn mindestens eine unserer Hände verkümmert zu einem Stativ für den kleinen eckigen Bildschirm, den wir nicht mehr loszulassen scheinen. Und wenn er sich doch mal in unsere Hosentasche verirrt, müssen wir panisch in jeder Sekunde, in der wir unbeschäftigt sind, herausziehen. Handy in der Hand beim Laufen, während Gesprächen, beim Halten an der roten Ampel, während der Fahrt, beim Überqueren der Straße, beim Spaziergang mit den Kindern, beim Essen, im Beruf, in der Freizeit, im Bett und überall. Es gibt keinen Ort, an dem wir das „praktische“ Ding nicht zu unserem treuen Begleiter werden lassen. Doch wenn ich an Smartphones denke, beginnen in mir ein Höhlenmensch und ein Wissenschaftler aus der Zukunft einen verbissenen Kampf zu führen. Denn ich sehe in der Digitalisierung Fluch und Segen zugleich. (Pro und Contra siehe unten) Aber bevor du weiterliest und meinen Gedankenbrei analysierst, lies die nächsten Zeilen gut durch:


Wenn du diesen Text gerade liest, während dir jemand gegenüber sitzt, mit dir reden möchte oder sogar redet, dann leg bitte das Wunder unserer Zeit in deiner Hand weg und hör aktiv zu. Denn nichts ist wertvoller als den Menschen um dich herum deine ganzheitliche Aufmerksamkeit zu schenken. Ansonsten kann es dir passieren, dass du reale wichtige Momente vielleicht verpasst. Ganz offensichtlich bist du, wenn du es nicht weglegen kannst oder große Schwierigkeiten hast dich auf die Welt um dich herum zu konzentrieren, Opfer des Phubbings und eventuell süchtig geworden. Aber hey, damit bist du nicht alleine und ich kann dich beruhigen, du hast es vermutlich auch gar nicht gemerkt. Vielleicht ist es dir aber auch schon einmal das Gegenteil passiert, dass du dich mit jemandem getroffen hast, ihr angefangen habt zu reden und der*diejenige, das Handy zog um nur „kurz“ etwas nachzusehen, mit den Worten: "Einen Moment“. Doch aus dem Moment wurde eine längere Pause, in der du eigentlich etwas Interessantes zu erzählen hattest.

Phubbing (Aussprache: [ˈfʌb.ɪŋ], Kofferwort aus engl. ,phone‘ / ,Telefon‘ und ,snubbing‘ / ‚brüskieren‘) bezeichnet den unangemessenen Gebrauch eines Mobiltelefons in einer sozialen Situation, also einen Verstoß gegen die Handy-Etikette. https://de.wikipedia.org/wiki/Phubbing

Phubbing ist also eine Verhaltensart, die gerade heute immer mehr Bedeutung gewinnt und sich darin zeigt, dass aus einem maßvollen Smartphone-Gebrauch ein achtloser wird, bei dem der*die Nutzerin lieber mit seinem*ihrem Telefon als mit dem*der Interaktionspartner*in beschäftigt ist. Das passiert ganz schnell und vor allem unbewusst. Manchmal kann es sogar passieren, dass das Smartphone zum zusätzlichen Partner in einer Beziehung wird und sogar mehr bedeutet als ein Mensch. Irgendwie erschreckend! Wir alle können uns eine Welt ohne nicht mehr vorstellen, aber sollte ein Gerät wirklich wichtiger als ein naher Mensch werden und das ohne, dass es uns bewusst auffällt?


Wissen wir nicht alle, dass unser Smartphone-Gebrauch unregulierbar geworden ist, und die meisten von uns die Tür nicht mehr ohne verlassen können. Kein Wunder, denn man hat uns ein neues Medium ohne Gebrauchsanweisung an die Hand gegeben. Und wie ist es beim Menschen oft mit Dingen, deren Gebrauch man erst erlernen muss? Man konsumiert sie im Überfluss, um dann aus dem Fehler am Ende zu lernen. Doch wann ist der Fehler im Smartphone-Konsum erreicht? Kaum vorstellbar, dass das ganze sich so erst in weniger als 30 Jahren entwickeln konnte, denn das erste "Smartphone" kam erst 1994 auf den Markt.


Wann wird aus Phubbing eine Sucht?

Handyabhängigkeit oder Smartphoneabhängigkeit (umgangssprachlich auch Handysucht oder Smartphonesucht) ist der zwanghafte Drang, ein Handy oder Smartphone zu bedienen. Als Begleiterscheinung kann eine Angst vor dem Verlust des Zugangs zu Telekommunikationsmedien entstehen (Nomophobie).

Beim Gedanken an die Vor- und Nachteile eines Smartphones stoße ich mich immer an dem Punkt Social Media. Denn bin ich ehrlich, sind es für mich gerade diese Plattformen, die bestimmt viele tolle Eigenschaften haben, die jedoch das Smartphone-Nutzen immer in ein negatives Licht für mich rücken. Und denke ich an Social Media stellen sich mir eine ganze Reihe von Fragen, deren Antwort sicher jeder selbst herausfinden muss. Hier sind meine Antworten


  • Sollte der Umgang mit digitalen und sozialen Medien erlernt werden?

Durch meine Arbeit mit Familien und Jugendlichen gerate ich jeden Tag mit dem Thema "Umgang mit digitalen und sozialen Medien" in Disput. Durchaus bewusst bin ich mir, dass das Thema einen großen Generationskonflikt bietet, aber auch wenn man mir manchmal zu erzählen versucht, dass man Handys wie die Zeitung von früher vergleicht, ist es unbestreitbar, dass eine Zeitung irgendwann ausgelesen und das Internet ein offenes Ende hat. Und wenn man keinen selbstreflektierten Umgang damit erlernt, das ganz oft unkontrollierbar nach hinten losgeht. Denn das Thema „Handysucht“ ist zurzeit in allen Schulen und vielen Familien ein vordergründiges Thema und Jugendliche, die stolz berichten, sie säßen 17 Stunden am Tag vor dem kleinen Bildschirm und auch während sie sich in vermeintlicher Interaktion befinden, sind lange mehr Gewohnheit als Seltenheit geworden.


  • Was ist Social Media eigentlich?

Angebote auf Grundlage digital vernetzter Technologien, die es Menschen ermöglichen, Informationen aller Art zugänglich zu machen und davon ausgehend soziale Beziehungen zu knüpfen und/oder zu [1]

Die Definition ist ziemlich einleuchtend und nimmt man sie wertfrei, gäbe es sogar für mich wenige Bedenken, die ich negativ mit sozialen Medien verbinden würde. Doch der Mensch macht's und ein Medium entwickelt sich mit denen, die es gebrauchen. So dienen soziale Medien nicht nur der zwischenmenschlichen Kommunikation, sondern viel mehr als Bewertungs- und Beeinflussungsinstrument und das genauso unterschwellig, wie wir in unserem Alltag bewerten und beeinflussen.


  • Was ist der Unterschied zwischen einem*er realen und social media Aktivisten*in?

Im Duden wird Aktivismus als

aktives Verhalten, [fortschrittliches] zielstrebiges Handeln oder Betätigungsdrang

bezeichnet. Und so sieht auch meine Definition eines*r Aktivist*in aus. Denn nicht ohne Grund steckt im Wort Aktivismus das Wort aktiv. Für nicht bedeutet aktiv zu sein, zu handeln und das beginnt auch außerhalb von Social Media. Deshalb ist ein* Aktivist*in für mich mehr als nur jemand, der*die in Rees oder Storys mit dem pädagogischen Zeigefinder große Reden schwingt und in der Realität sich nicht aktiv für eine Thematik einsetzt. Sicher ist online-Aktivismus wichtig, um zu sensibilisieren, doch wenn man die Welt nachhaltig positiv beeinflussen möchte, gehört da meiner Meinung nach eine größere Reflexion zwangsläufig dazu. Große Worte hat jeder in Petto, doch wirklich etwas ändern tun, bedeutet mehr als Vorwürfe, Anklagen, Zurechtweisungen und diverse andere Übermittlungen, die viele "Aktivist*innen" oft nur äußern, um eine größere Reichweite zu erhalten, oder um zu gefallen.


  • Was bedeutet das Wort Community?

Selten habe ich mich an einem Begriff so gestoßen, wie dem der Community im Zusammenhang mit sozialen Medien, denn anscheinend gehöre ich automatisch Communitys an, von denen ich zum Teil noch nie gehört, geschweige denn mit irgendeinem Mitglied aktiv kommuniziert habe. Denn allen Anschein nach ist man, sobald man schwul ist, digital ein Teil der queren Community und dies scheint nicht nur für Sexualitätsmerkmale, sondern viel breit gefächert zu gelten. Mir ist es bewusst, dass das sicher für viele Menschen wertvoll oder ein Safe-space ist, allerdings hat es für mich immer ein wenig den Beigeschmack von „in eine Schublade gesteckt werden“, denn ich gehöre für mich nur einer Community an, wenn ich mich dafür aktiv entscheide und hinter dem stehe, was die jeweilige Community vertritt. Da soziale Interaktion noch nie ein besonders großes Steckenpferd von mir war, habe ich mich auch nie besonders einer anderen Community als meiner Familie angehörig gefühlt, was nicht heißt, dass ich mich nicht engagiere. Ich meine, dass man Engagement nicht mit der Angehörigkeit an eine online-Community gleichsetzen kann, denn dafür steckt mir in Communitys online, genauso wie in online-Aktivismus zu viel Passivität. Und da ich es so gerne mag, mit Definitionen um mich zu schmeißen, hier die offizielle Definition, die ich zu Communitys gefunden habe. Natürlich muss sich aber jeder seine eigene Definition zurechtlegen:

Community bezeichnet ein organisiertes und soziales Netzwerk von miteinander in Interaktion stehenden Individuen, die sich innerhalb eines spezifischen Zeitraums auf affektive sowie auf kognitive Weise wechselseitig beeinflussen und ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln. Die soziale Interaktion zwischen den Mitgliedern einer Community unterliegt dabei i.d.R. einem gemeinsamen Ziel, geteilter Identität oder gemeinsamen Interessen.

Aber braucht jeder seine Community, oder sollten wir nicht alle Menschen in eine gemeinsame Community packen?


  • Reichweite, Follower-Zahlen, Blauer Haken und co?

Wenn ich an Instagram und Co denke, kommen mir gleich einige Begriffe in den Kopf, die ich ohne gar nicht kennen würde und die sich durch den Zusammenhang mit den Medien vollkommen verändert haben. So sprechen viele von Reichweite, wenn es darum geht, wie viele Menschen ihre Beiträge sehen und definieren sich über eine rein subjektive Zahl, bei der die Menschen und Meinungen dahinter keinen Wert haben. Es gilt, je mehr, desto besser und darauf scheint sich ein ganzes Business aufzubauen, über das man sich nicht nur beruflich, sondern auch privat definiert. Was umgangssprachlich mit Reichweite allerdings eigentlich gemeint ist, ist die Medienreichweite, die etwas ganz anderes aussagt als die ursprüngliche Begrifflichkeit.

Medienreichweite ist besonders dann relevant, wenn Menschen mit Werbung, ob privat (ja, wir alle werben online mit uns als Privatperson für uns) oder gewerblich erreicht werden sollen. Ausschlaggebend ist hier der Kontakt, ob tiefgehend oder nicht, der durch ein sogenanntes „Druckerzeugnis“ hervorgerufen wird. Die Intensität, oder gar der repräsentierte Inhalt ist hierbei nicht ausschlaggebend, sondern nur der Klick oder einmalige Blick des Konsumenten auf den Inhalt und je mehr Follower man hat, desto mehr Menschen konsumieren den Inhalt, denn man bereitstellt. Der Mensch an sich ist bei dem Begriff sogar so egal, dass Menschen mit wenig Reichweite und Followern, in einigen Bereichen der sozial-Media-Branche als No-Names bezeichnet werden. Als wäre man bei Harry Potter oder zu ganz anderen Zeiten unterwegs. Wer also Reichweite, viele Follower hat, der ist interessant und hat was zu sagen. Davon sollte man sich allerdings nicht trügen lassen, denn zu sehen wie immer die gleichen Menschen in ihren Storys herumhüpfen und über immer die gleichen Dinge sprechen, hat nie für besonders viel Diversität geführt. Wenn man bedenkt, dass viele dieser Menschen, die Dinge, über die sie sprechen, nur besprechen, damit sie ihre Reichweite ausbauen, um zu gefallen und davon nichts ins reale Umfeld tragen, weil sie dort nur am Handy sitzen, dann kommt die Frage auf, wer wirklich nachhaltig interessant und in welcher Realität bedeutend ist. Das ganze geht sogar so degradierend weiter, dass viele denken, ein blauer Haken, den man auf Instagram bekommt, wenn man viele Einträge oder Formate mitgemacht hat, wäre der Nabel der Welt, weil man dadurch zeigen kann, wie wichtig man ist. Ursprünglich zeigte der Haken, an, dass man eine von Instagram verifizierte Persönlichkeit ist, doch sollten sich nicht alle Menschen verifizieren lassen können, um wertfrei deren reale Echtheit zu zeigen? So dient der Haken zum Profilieren einer digital sozialen Stellung, die einem doch eigentlich relativ bums sein sollte.

  • Influencer = Beeinflusser, der neue Traumjob?

Natürlich steckt hinter Social Media genauso wie in unserem alltäglichen realen Leben jede Menge Geld und das lässt sich scheinbar als Influencer so einfach verdienen, dass eine ganze Generation beruflich auf egal welcher Plattform durchstarten möchte. Für ein paar Sekunden, tausende verdienen. So wird einem das vermeintlich vorgestellt, doch dass dies Reichweite abhängig ist, ist allen auf der einen Seite bewusst und auf der anderen nicht. Die Menschen, die viel Geld mit kurzen Videos verdient, sind die, die viel Reichweite haben. Um viel Reichweite zu erhalten, muss man viel Content kreieren und so verbringt man tagein, tagaus vor den sozialen Medien, um einem beruflich entspannten Leben hinterher zu hechten und merkt nicht, wie der Beruf Instagram langsam zum Leben wird und den restlichen Teil verdrängt, denn einen gewöhnlichen Job zu machen, macht heute ja kaum noch Sinn. Ist man doch überall für viel Arbeitszeit vollkommen unterbezahlt? Zur Folge hat das, dass tausende alltägliche Jobs Personalmangel haben, und tausende junge Menschen einer Reichweite hinterherkamen, damit sie in der Realität nicht unterbezahlt arbeiten müssen. Da läuft doch was falsch?

  • Und was ist eigentlich FoMo?

Eine Begleiterscheinung der sozialen Medien ist das neue Trendwort, wegen des schon der*die ein*e oder andere für digital Detox wirbt. Letztens erst habe ich eine Trauerrede einer Influencerin gesehen, die groß alle darauf vorbereitete, sie würde Instagram löschen. Im Verlauf ihrer Rede stellte sich heraus, dass sie nichts löscht, sondern nur deaktiviert, denn auch aus einer Social Media Pause kann man einen Trend machen, wenn man sich nicht eingestehen kann, dass man doch ein kleines bisschen abhängig ist. Denn Fomo (Fear of Missing Out) ist etwas, das ein übermäßiger Konsum digitaler Medien so plötzlich mit sich zieht. Man könnte ja etwas verpassen. Digitale Medien haben sich vermeintlich unverzichtbar gemacht, denn egal, ob das neuste Update der Freunde, Nachrichten und Co man könnte es verpassen, wenn man nicht auf den Bildschirm schaut. Ich meine, das einzige, was man wirklich verpasst, ist der reale Kontakt, mit dem, was uns umgibt. Dabei ist es empirisch belegt, dass unser Smartphone-Konsum krank machen kann. Schlafstörungen, Bindungsprobleme, Essstörungen, Stress und vieles mehr, bringen ein ständiges Vergleichen oft mit sich.


Werden wir von einer Angst etwas zu verpassen kontrolliert und verlieren somit die Kontrolle über die Wahrnehmung in unserem Leben? Müssen wir immer erreichbar sein?

Ist es vielleicht sogar wirklich, wie in diesem Zitat:

Wir leben in einer Welt der Wahrnehmung
Die wir mit der Wirklichkeit verwechseln.

Hier entsteht ein Mord-Board: Sag mir Deine Pros und Cons zum Thema Soziale Medien und ich erstelle daraus eine Tabelle :)

​PRO

CONTRA



Quellen:

 
 
 

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